Künstlergrab Westfriedhof Nürnberg


Westfriedhof Nürnberg,  Künstlergrab – Materialtausch
Ausgehend von der Vorgabe des Friedhofsamtes in Nürnberg einen Entwurf für ein nicht pflegeintensives Grabmal zu schaffen war für mich schnell klar, dass ich zum Liegestein tendiere, zumal dieser auch in Nürnberg eine sehr lange Tradition hat.
Beim Studium der historischen Liegestein-Grabmale entwickelte sich die Idee einen Materialtausch vorzunehmen: nicht wie klassisch – liegender Stein mit Bronze-Epitaph, sondern einen Stein im Zentrum – als Schrift -Träger und gleichzeitig Halter für die Metall-Platte/Fläche. Diese Stahlplatte hat die Maße eines klassischen Nürnberger Sandstein- Liegesteines.
Das Schriftfeld – der Steinblock – wurde in Zeilen aufgelöst, diese sind unterschiedlich starke, hochkant geschichtete Jura-Platten, die zum einen jeweils für eine Schriftzeile/Leerzeile, sowie für die unterschiedlichen Schriftgrößen stehen, zum anderen durch eine seitliche Verschiebung/ Ausklinkung die Tragearbeit für die Metallplatte leisten.
Die Auflösung in Scheiben eröffnet überdies die Option auf den Vorder- und Rückseiten der Platten z.B. per Sandstrahlverfahren zusätzliche Informationen unterzubringen – es könnte dort ein, zwar unsichtbares aber doch vorhandenes, im wörtlichen Sinn „in Stein gemeißeltes“ Archiv der Familie oder Ähnliches entstehen.
Die sichtbare Beschriftung wird auf den oberen Schmalseiten der Platten angebracht, wodurch das Gesamtbild eines Liegesteines mit Epitaph – mit vertauschten Materialen – entsteht.
Das Grabmal auf dem Künstlergräberfeld ist bislang nicht verkauft – steht zur Verfügung.